Der Tod und das Begräbnis von
Wilhelm v. Scheidt genannt Weschpenning 1611

entnommen aus: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins, sechster Band 1892, Seite 196 ff

Wilhelm von Scheidt genannt Weschpenning, Licentiatus juris, Fürstlicher Rath, Amtmann zu Solingen und Burg, war der Sohn von Rurich von Scheidt und der Anna von Bugenhauer genannt Teufenschlat Er verheirathete sich 1569 mit der Erbin von Heltorf Maria von Troistorf, Tochter von Sibert von Troistorf zu Heltorf und Anna von Winkelhausen, die ihm 7 Kinder schenkte. Seine Wohnung nahm er in Burg an der Wupper, doch starb er zu Ratingen gelegentlich eines Besuches im Hause des Richters Christian Clouth am 4. November 1611.

Am Samstag den 5. November 1611 Abends, wurde die Leiche in Gegenwart des Predigers Daniel Goltbach - der Verstorbene war reformiert -, eines Apothekers von Düsseldorf, zweier Barbiere, einiger Diener, des Rentmeisters von Heltorf und seiner Frau, des Kochs Meister Christian, zweier Boten aus Düsseldorf, und zweier Boten von Burg und Beyenburg - im Ganzen 16 Personen - einbalsamiert. Die Mahlzeit für diese kostete 2 Rthlr. 74 Albus, vor der Mahlzeit wurden 5 Quart Wein, bei derselben 6 Quart Wein und 4 Quart neuen Wein und nach der Mahlzeit in der Nacht an firmem Wein 5 Quart, an neuem Wein 4 Quart und ausserdem an Bier 4 Quart getrunken.

Am Sonntag waren zu Mittag da der Prediger und Apotheker, 2 Barbiere, der Rentmeister und seine Frau neben andern Dienern. Es wurden dabei an firmem Wein 5 Quart und an neuem Wein 6 Quart und am Nachmittag, als die Leiche in die Lade gelegt und das Tuch darüber ausgebreitet wurde, noch 5 Quart Wein getrunken.

Bei der Abendmahlzeit waren 10 Personen, die 9 Quart Wein tranken; nach derselben wurden auf der Kammer noch 1 Quart Wein und 2 Quart Bier vertilgt.

Am Montag, Dienstag und Mittwoch ging es gerade so. Am Mittwoch kam der Amtmann von Beyenburg, der Kellner von Burg nach Ratingen, wo sie mit dem Prediger Daniel und Andern gut tranken.

Donnerstag den 10. November wurde die Leiche in Begleitung einiger Adligen und Geistlichen, des Bürgermeisters und Raths von Ratingen in die Kirche gebracht. Mittags wurde an drei Tischen getafelt.

Am Herrentisch sassen Amtmann von Bellinghausen, Heinrich von der Horst zum Haus, Wilhelm von Winkelhausen, der kath. Pastor von Ratingen, die Prediger Daniel Goltbach und Dietherich Stricker, der Kellner von Burg mit seiner Frau, die Witwe Johann Portmanns, der Gerichtsschreiber Mathias Micken, der Bürgermeister Jacob Pempelfort und noch 4 andere Ratinger Bürger, zusammen 15 Personen, die zusammen 23 Quart firnen Wein tranken.

Am zweiten Tisch sass der Rentmeister von Heltorf und noch 7 Personen, die nur 14 Quart Wein tranken.

Am Diener-Tisch verzehrten 9 Personen 8 Quart Wein.

Die Armen erhielten 2 „Koeth“, dem Schinder, der das Rautuch um die Lade gemacht hatte, wurden 40 Albus bezahlt. An der Lade wurden 94 Fuss trockene Bretter verbraucht.

Am 6. Dezember wurde die Leiche nach Düsseldorf gebracht und dort begraben, was aber erst Mitte Januar 1612 geschehen zu sein scheint.

Die Witwe Maria von Troistorf starb 1628 zu Burg, wo ihr Sohn Johann Bertram von Scheidt genannt Weschpenning ihr einen Grabstein von 9 Fuss Länge und 4 ½ Fuss Breite mit 6 Wappen setzen

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